Organ- und Gewebespende

Auch wenn alles unternommen wird, um das Leben eines Patienten zu retten und zu erhalten, kommt es leider dennoch vor, dass dieser verstirbt. Der Hirntod wird durch einen am Transplantationsvorgang nicht beteiligten Arzt festgestellt. Der Patient befindet sich zu diesem Zeitpunkt normalerweise bereits auf der Intensivstation. Sobald diese Diagnose auf der Basis äusserst strenger Kriterien gestellt wurde, kann man sich mit dem Thema Organspende auseinandersetzen.

In der Schweiz steht es jedem frei, sich für oder gegen eine Organspende zu entscheiden und seine Entscheidung im Organspendeausweis zu dokumentieren. Idealerweise sollten die Verwandten und nächsten Angehörigen des Patienten über die getroffene Entscheidung in Kenntnis gesetzt werden. In unserem Land werden etwa einhundert Spender jährlich registriert, sechs bis sieben davon im Spital Wallis.

Für das Spital Wallis erfolgt die Organentnahme in Sitten und wird im OP-Bereich ausgeführt.  Sie wird von qualifiziertem Personal, das von den Universitätsspitälern gestellt wird, in Zusammenarbeit mit dem Fachpersonal des Spital Wallis vorgenommen. Die Transplantation selbst erfolgt in den Universitätszentren.

Am Spital Wallis ist eine lokale Organ- und Gewebespende-Koordinator tätig, die zudem für die Weiterbildung und Qualitätssicherung zuständig ist. Eine wichtige Aufgabe dieser Koordinator besteht darin, die Erfassung potenzieller Spender zu verbessern, um zu vermeiden, dass ein ausgewiesener Organspender verstirbt, ohne dass eine Entnahme erfolgt ist, obwohl alle erforderlichen Bedingungen erfüllt waren. Sie garantiert ausserdem, dass der Wille des Verstorbenen respektiert wird.

Jeden dritten Tag stirbt in der Schweiz ein Mensch, weil kein lebensrettendes Organ für ihn zur Verfügung steht. Und auf der Empfängerwarteliste - insbesondere für Nieren-, Leber-, Herz- oder Lungentransplantationen - stehen im Moment etwa eintausend Namen.

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